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PETER MARGGRAF PLASTIKEN AUS BRONZE

 

 

Nach strenger Begriffsanwendung ist Peter Marggraf gar kein Bildhauer. Stein und Holz sind nicht das Material seiner Plastiken, Hammer und Meißel nicht seine Werkzeuge. Er formt Wachs für den Bronzeguß und Tonerde für den Brand der Terrakotten. Das tut er mit den bloßen Händen und gelegentlich anderem Werkzeug zum Wegschneiden, Einritzen usw. Und mit dieser Feststellung ist schon sehr viel über seine Figuren gesagt. Sie haben etwas Fragmentarisches an sich, wirken unfertig, womöglich auch für den, der nicht spontanen Zugang findet, etwas „zerstörerisch Zerstörtes“. Aber der Einblick in Peter Marggrafs Arbeitsweise, in sein ganz wortwörtlich zu verstehendes „Handwerk“ zeigt, daß er gerade nicht zerstört. Er schlägt eben nicht aus Stein und Holz, in denen etwas „Idealisches“ stecken könnte, gegen das Potential des Materials etwas „Verformtes“, etwas Krankes, Verletztes, Zerstörtes heraus. Vielmehr sind seine inneren „Vorbilder‘ vom Menschen, vom Menschen, der mit dem Tode lebt von Anfang an, vom Menschen unserer Zeit besonders, der nicht mehr „ganz“ ist, nicht heil, zerfallende Bilder, Scherben.
Nun sammelt aber Peter Marggraf nicht die Scherben zuhauf und stellt den Scherbenhaufen aus als politische, moralische, ästhetische oder theologisch konzeptuelle Geste, nein, er baut die menschliche Figur – ästhetisch und handwerklich gesehen – und ein Menschenbild – anthropologisch, philosophisch, erkenntnistheoretisch gesehen – überhaupt neu erst auf. Das Fragmentarische, das Unfertige, das „non finito“, die Spur eines vermeintlich zerstörerischen bildnerischen Aktes kommen in Wahrheit aus Peter Marggrafs Suche nach Wahrheit in seinen Menschenbildern. Bei dieser Suche ist er an einer Grenze fündig geworden in der Einsicht in „Unheil“. Mit Unheil meine ich hier nicht konkret benennbare aktuelle Katastrophen, sondern die konstante Vorläufigkeit der menschlichen Existenz.

Wilhelm Steffens

 

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Form und Gestalt Kurt Märzhäuser zu den Wachsplastiken von Peter Marggraf 

 


Plastiken aus Ton 

 


Beim Bronzegießer Barth in Rinteln an der Weser 

 

 

Beim Bronzegießer Valese in Venedig